Du beau dans l'art Gautier, Théophile (2024)

Du beau dans l'art Gautier, Théophile (1)

Du beau dans l'art Gautier, Théophile (2)

von

Gautier, Théophile

TaschenbuchKartoniert, Paperback

EUR19,90

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Produktbeschreibung

Du beau dans l'art, article incontournable de Théophile Gautier, a été publié pour la première fois en France en 1847.

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Details

ISBN/GTIN978-2-38512-254-6

ProduktartTaschenbuch

EinbandKartoniert, Paperback

Verlag

Hésiode éditions

Erscheinungsdatum15.03.2024

SpracheFranzösisch

MasseBreite 170 mm, Höhe 220 mm, Dicke 4 mm

Gewicht81 g

Artikel-Nr.28487895

KatalogLibri

Datenquelle-Nr.A48695446

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Mit den Charakteren ihres Romans "Effingers" gelingt Gabriele Tergit ein komplexes Sittengemälde am Beispiel dreier jüdischer Unternehmerfamilien. Über einen Zeitraum von 70 Jahren, angefangen von der Reichsgründung bis zur Zerstörung Berlins, werden eindrücklich die unterschiedlichsten Lebenswege der vielen Protagonisten beschrieben. Frau Tergit ist eine genaue Beobachterin ohne moralischen Zeigefinger.
Für eine gebührende Aufmerksamkeit war der Roman bei seinem Erscheinen 1951 zu nah dran am Ende des zweiten Weltkriegs. Es ist nie zu spät!!!

Da wendet sich Franz Kappus Anfang des 20. Jahrhunderts ratsuchend an den großen Dichter Rilke, bittet um Hilfe, Lob, Kritik und Rilke spielt sich kein bisschen als allwissender Mentor auf, gibt auch nicht seine TOP 10 "Beste Schreibtipps" von sich, sondern vermittelt Fragen und Anregungen zum Leben als Autor. Wer bin ich? Was will ich? Muss ich schreiben? All diese Fragen stellt er dem jungen Kappus und leitet ihn eher dazu an, zu überlegen, ob er sein ganzes Leben dem Schreiben überantworten möchte und ob er sich auch dazu berufen fühlt.
Dabei vermittelt er Gedankengut aus dem Stoizismus: Geduldig das eigene Schicksal anerkennen gegen alle Widrigkeiten, stille und einsame Reflexion der eigenen Gefühlswelt angehen, seinen Weg finden in der Welt und sich freimachen vom Urteil anderer, auf das man keinen Einfluss hat.
Für mich eine unglaublich schöne Sammlung an Briefen, die vom Zuspruch und Verständnis Rilkes sprechen.
Ein wundervolle, schmale Briefsammlung.

Whoa. What a devastating read! A dystopia in the darkest sense of the word - without a happy ending whatsoever (that's how I interpret it at least).
A must-read classic.

You'll never think of rats the same way again!

2017 hatte mich Thomas Mann mit seinem "Zauberberg" und der Erstlektüre von "Der Tod in Venedig" so fasziniert, dass ich von dort aus eigentlich das Gesamtwerk erkunden wollte. Nach dem erneuten Lesen dieser wunderbar-tragischen Novelle tut es mir sehr leid, genau das nicht getan zu haben. Meine Eindrücke vom 1. Lesen konzentrierten sich vor allem auf die Beschreibungen Tadzios (fast schon hymnisch besungen in seiner Vollkommenheit und Schönheit). Beim 2. Lesen suchte ich nach mehr Vorausdeutungen auf den "Tod" und die sind mannigfach, zahlreich überall in den Text gestreut (allein das Wetter, das andere Erleben Venedigs, das Altern, das Reflektieren Aschenbachs!). Aus aktueller Pandemie-Situation heraus wird man sicher auch das große C. im Text nicht überlesen können, mir selbst kam es beim 1. Lesen nicht so eindrücklich vor wie jetzt im Jahre 2022. Ein absolutes Meisterstück einer Novelle!

Nach 10 Jahren zu den ersten Klassikern greifen, die den eigenen Lesegeschmack so richtig geprägt haben? Na unbedingt! Dostojewskis 1. großer Roman bleibt für mich das Urbild der Milieustudie - verarmte, physisch und psychisch leidende und teils zum Wahnsinn neigende Figuren gruppieren sich um Raskolnikow. Der Ex-Jurastudent lebt isoliert in beengten Verhältnissen - mehr als einmal wird sein Verschlag mit einem Sarg verglichen.
Das Zille-Zitat "Einen Menschen könne man mit einer Wohnung ebenso gut töten wie mit einer Axt", erscheint im Hinblick auf die 2 Morde, welche die Hauptfigur begeht so morbide wie passend zu sein. Für Dostojewski-Einsteiger:innen empfehle ich eher "Arme Leute", "Der Doppelgänger" oder "Der Spieler". Wenn man sich aber an die umfangreicheren Werke heranwagen möchte, ist "Verbrechen und Strafe" dank Swetlana Geiers Übersetzung zugänglich, poetisch und birgt eine Vielzahl spannender Menschenschicksale, über die man mehr und mehr wissen möchte.

Die Bücher, die Benjamin Lacombe illustriert sind Meisterwerke. Anders kann man es nicht sagen. Er versteht es, Geschichten in so zauberhafte und gleichzeitig düstere Gewänder zu kleiden, dass man aus dem Staunen nicht mehr herauskommt. Auch "Alice im Wunderland", das schon so oft und so unterschiedlich in Szene gesetzt wurde, erscheint unter seiner Feder noch einmal neu und unglaublich originell. Ein Muss für alle Fans besonderer Illustrationen ab 9.

Dass sich für schaurige Begebenheiten die Novellenform immer wieder eignet, beweist Robert Louis Stevenson in seinem Klassiker von 1886. Dass der Text sich weiterhin großer Popularität erfreut, liegt am filmreifen Stoff, dem wir bspw. Adaptionen wie Fight Club verdanken.
Mich amüsiert an Klassikern des ausgehenden 19. Jhs. nicht gerade selten die Form des Textes: hier wird über den aufrichtigen Henry Jekyll und seinen Bekannten Edward Hyde vor allem oft in Briefen und letzten Bekenntnissen gesprochen. Beobachtet wird der seltsame Fall vom Anwalt Mr. Utterson, der das Testament von Dr. Jekyll verwahrt und sich stets zu seinen Freunden zählen durfte. Doch eine Veränderung ist am werten Henry zu bemerken und erst nach todbringenden Ereignissen erfahren wir die ganze schreckliche Wahrheit. So wohlig schaurig und mit der Präzision eines Kriminalfalls erzählt, folgen wir jedem Häppchen, das uns der Autor hinwirft, der uns auf einen langen Weg bergab mitnimmt. Mit den viktorianischen Klassikern gruselt es sich doch am allerbesten.

Auch wenn ich Zweigs Sprache bisweilen als etwas schwulstig und altertümlich empfinde und die Miniaturen ein gewisses Maß an Geschichtswissen voraussetzen, haben mich viele der Handlungen gepackt. Besonders Scotts dramatische Südpolexpedition war fast unerträglich spannend.
Der ganz besondere Reiz dieses Buches ist, dass es sich um wahre Begebenheiten handelt und somit Geschichte lebendig werden lässt. Als Leser lernt man unter anderem Händel, Goethe und Tolstoi privat kennen und hat das Gefühl, mit ihnen in einem Raum zu sitzen.

Tolstois weltberühmter Roman ist der ideale Einstieg in die klassische russische Literatur. Denn sowohl der Stil als auch die Themen, die hier verhandelt werden, bleiben bis heute aktuell. Tolstoi schafft es dabei meisterhaft von der Emanzipation der Frau, dem Leben in der Großstadt und auf dem Land und dem Entkommen aus gesellschaftlichen Zwängen zu erzählen. Entdecken Sie eine der berühmtesten und größten Frauencharaktere der Literaturgeschichte in einer sehr gelungenen neuen Übersetzung von Rosemarie Tietze.

In diesem französischen Klassiker versucht die Hauptfigur Emma sich aus den engen Fesseln der französischen Gesellschaft zu befreien und ein selbstbestimmtes, glückliches Leben zu führen. Flaubert gibt wie niemand vor ihm jeder Figur ihre eigene Sprache und ihren eigenen Ausdruck. Bewundert von seinen Zeitgenossen und Nachfolgern wie Sartre und Perec liegt hier einer der ersten realistischen Romane der Weltliteratur in der preisgekrönten Übersetzung von Elisabeth Edl vor. Inklusive sehr aufschlussreichen Fußnoten und Kommentaren der Übersetzerin über die Entstehung des Werks.

Im "Buch der Unruhe" wurden Pessoas literarische Tagebuchaufzeichnungen, die 50 Jahre nach seinem Tod gefunden wurden, gesammelt. Bis heute sind sie sagenumwoben und gelten als einer der Höhepunkte der portugiesischen Literatur. Pessoa lässt sein Alter Ego Bernardo Soares durch sein geliebtes Lissabon schweifen, philosophieren und an der Welt zu Grunde gehen. Für alle, die einen relativ unbekannten Klassiker der Moderne entdecken wollen.

Whoa. What a devastating read! A dystopia in the darkest sense of the word - without a happy ending whatsoever (that's how I interpret it at least).
A must-read classic.

You'll never think of rats the same way again!

Jane Austen is a writer ruined by TV adaptation (before you all start writing letters, I know there are good ones). Despite two centuries of inclusion in the canon, there are still many (and I am afraid they are mostly men) who dismiss her as 'frivolous', 'saccharine' or 'unserious'. This means it is only worth continuing to discuss Austen with people if they either don't use any of the aforementioned adjectives or if, by the latter, they mean, she is one of the funniest writers in English (full stop). If you don't know this already, the first page of 'Persuasion' will convince you, and then her biting, satirical commentary on Georgian society will show you that far from reverently writing about it out of admiration, she irreverently lambasts it and its eccentric snobbish hierarchy (people who write her off will probably say John Oliver likes Trump because both wear suits). If you don't believe me (and even if you do), read her (and start with 'Persuasion') before you watch her.

Jane Austen is a writer ruined by TV adaptation (before you all start writing letters, I know there are good ones). Despite two centuries of inclusion in the canon, there are still many (and I am afraid they are mostly men) who dismiss her as 'frivolous', 'saccharine' or 'unserious'. This means it is only worth continuing to discuss Austen with people if they either don't use any of the aforementioned adjectives or if, by the latter, they mean, she is one of the funniest writers in English (full stop). If you don't know this already, the first page of 'Persuasion' will convince you, and then her biting, satirical commentary on Georgian society will show you that far from reverently writing about it out of admiration, she irreverently lambasts it and its eccentric snobbish hierarchy (people who write her off will probably say John Oliver likes Trump because both wear suits). If you don't believe me (and even if you do), read her (and start with 'Persuasion') before you watch her.

Will man die großen amerikanischen Dramen der 50er Jahre kennenlernen, führt wohl kein Weg an Tennessee Williams vorbei. 1955 entstand Cat on a Hot Tin Roof und brachte einen Broadway Erfolg und einen weiteren Pulitzerpreis für den Autor. Wir lernen die Familie Pollitt kennen, wohlhabende Baumwollplantagenbesitzer. Zu Hauptfiguren stilisieren sich von Beginn an Maggie the Cat und Brick (der verletzte ehemalige Football-Spieler), seit Jahren verheiratet, kinderlos und schon seit einiger Zeit nicht mehr glücklich. Daneben steht das kinderreiche Paar Mae und Gooper, die versuchen Big Mama und Big Daddy zu gefallen. Der tieferliegende Konflikt wird nach und nach aus den langen Dialogen herausgeschält und überraschte beim Lesen doch stark. Manche Themen erwartet man vielleicht nicht in solch psychologisch-biographischen Stücken. Darüber hinaus fliehen die Figuren in Alkohlismus & Einsamkeit (Brick) oder finden sich auf dem heißen Blechdach wieder (Maggie), von dem es aus eigentlich nur einen Weg gibt. Das Drama entfaltet Stück für Stück die kommunikativen und gesellschaftlichen Probleme, die alle Figuren miteinander verbinden. Tennessee Williams zeichnet dabei höchst verständnisvoll zarte, sanfte Figuren, die an den scharfen Kanten der sie umgebenden Welt versehrt werden. Großartig eingesetzte Regieanweisungen unterstreichen die Stimmung des Werkes bis zum Schluss. Hier freue ich mich auf einen baldigen Theaterbesuch!

Dussmann verkauft Kultur und begreift sich als Kultur, muss sich somit jedoch auch Kulturkritik stellen. Eine der einflussreichsten kulturtheoretischen und kulturkritischen Schriften verfasste Sigmund Freud bereits im Jahr 1930. Die Arbeit gehört sicherlich mit zu seinen wichtigsten Werken. Wer wissen möchte was (nach Freud) Kultur mit Unlust zu tun hat und welchen Preis wir für kultureller Fortschritt zahlen, der sollte dieses Buch ganz oben auf den eigenen Lesestapel legen.

Robert Louis Stevenson schrieb "Die Schatzinsel" für seinen Sohn, dem er oft Piratengeschichten erzählte und sie dann mit ihm nachspielte. Trotzdem ist die Schatzinsel kein Kinderbuch sondern besticht mit düster atmosphärischen Szenen, die geradezu aus einem Film stammen könnten. Einer meiner absoluten Lieblingsromane. Meisterhaft geschrieben und ein Lesespaß für alle Altersgruppen!

Durch den kalten Moskauer Winter des Jahres 1925 streunt ein herrenloser Straßenköter auf der Suche nach Zuflucht und Futter. Wir sehen das Leid und Elend durch seinen Blick und jagen der ersten Krakauer nach, die ihm ein Bürgerlicher hinhält, um ihn zu sich zu locken. Der Passant ist kein anderer als der Verjüngungschirurg Preobraschenksi, der mit seinem aufgelesenen Lumpi Großes vorhat: ein Mensch soll aus dem Hund gemacht werden, mithilfe der Organe eines gerade verstorbenen Kriminellen. Man fühlt sich nicht zufällig an Shelleys "Frankenstein" oder Kafkas "Verwandlung" erinnert. Es wird geschnippelt, operiert und abgewartet. Doch was waren die Erwartungen? Sicher kein Chaos schürender, hundeartiger Mensch, der am Ende gegen seinen Schöpfer aufbegehrt. Der Herr Lumpikow sehnt sich nach den einfachsten Rechten: Essen, einer Wohnung und einem Pass, doch die Doktoren sind überfordert, was zu tun ist. Irgendwann weiß gefühlt ganz Moskau bescheid und wir Lesende folgen dem unaufhörlichen Sprachwitz Bulgakows. Der Autor neigt wie sein Vorbild Gogol zu uns völlig irritierenden Szenen, die den ganzen Roman zum Experiment werden lassen, der ja höchstselbst von einem irren Experiment berichtet. Mit der Kenntnis des wichtigsten Romans Bulgakows "Meister und Margarita" macht das Entdecken der Parallen noch einmal mehr Spaß. Unbedingte Leseempfehlung!

Auch wenn ich Zweigs Sprache bisweilen als etwas schwulstig und altertümlich empfinde und die Miniaturen ein gewisses Maß an Geschichtswissen voraussetzen, haben mich viele der Handlungen gepackt. Besonders Scotts dramatische Südpolexpedition war fast unerträglich spannend.
Der ganz besondere Reiz dieses Buches ist, dass es sich um wahre Begebenheiten handelt und somit Geschichte lebendig werden lässt. Als Leser lernt man unter anderem Händel, Goethe und Tolstoi privat kennen und hat das Gefühl, mit ihnen in einem Raum zu sitzen.

Auch wenn ich Zweigs Sprache bisweilen als etwas schwulstig und altertümlich empfinde und die Miniaturen ein gewisses Maß an Geschichtswissen voraussetzen, haben mich viele der Handlungen gepackt. Besonders Scotts dramatische Südpolexpedition war fast unerträglich spannend.
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Hemingways Alter-Ego-Protagonist Frederic Henry ist als Freiwilliger an der österreichisch-italienischen Front stationiert, wo er sich in die Krankenschwester Catherine verliebt. Als er verletzt für ein paar Monate in ein Mailänder Lazarett gebracht wird, verbringen er und die junge Britin eine glückliche Zeit miteinander. Zurückbeordert an die Front, schlägt seine anfängliche Kriegsbegeisterung angesichts der laufenden Rückzugsbewegung der italienischen Armee in Skepsis um.
Es ist fast schon befremdlich, mit welcher Selbstverständlichkeit sich Passagen über alkoholische Ausschweifungen bei Pferderennen mit detaillierten Beschreibungen darüber abwechseln, wie Frederics Kameraden nach und nach vor seinen Augen sterben. Die laissez-faire-Haltung, die typischen Hemingway-Charakteren sonst anhaftet, bekommt hier Brüche und macht die Erzählung, gepaart mit einer tragischen Liebesgeschichte, nicht nur zu einem der wichtigsten Antikriegsromane, sondern auch zu einer mitreißenden Lektüre.

Wenn Thomas Mann in einem Text die Darstellung von Unangenehmem und Unbehaglichem bis ins Höchste zu steigern wusste, dann wohl in seiner Novelle "Mario und der Zauberer". Alle Vorzeichen stehen schlecht, dass der Sommerurlaub Mitte August in Torre di Venere überhaupt erträglich werden könnte. Doch dann passiert da noch diese abscheuliche Sache mit Cipolla, dem Clown, Entertainer, Scharlatan. Der stetige Gedanke "Wären wir doch abgereist!" verfolgt die Familie in der Rückschau und ängstigt fast vor dem Ausgang dieses kurzen Werkes. Thomas Mann beherrscht sein Schriftstellerhandwerk ohne Frage glänzend und fängt dabei die vom Faschismus vergiftete Atmosphäre Italiens in den 1920ern Jahren großartig ein. In der Clownsfigur, die alle ergeben und willenlos macht, kann man spätere Machthaber und Diktatoren gespiegelt sehen. Nicht meine liebste Novelle von Thomas Mann, aber eine, die seine genaue Beobachtungsgabe der europäischen Politik auch während der eigentlich gediegenen Familienurlaube zeigt.

Auch wenn ich Zweigs Sprache bisweilen als etwas schwulstig und altertümlich empfinde und die Miniaturen ein gewisses Maß an Geschichtswissen voraussetzen, haben mich viele der Handlungen gepackt. Besonders Scotts dramatische Südpolexpedition war fast unerträglich spannend.
Der ganz besondere Reiz dieses Buches ist, dass es sich um wahre Begebenheiten handelt und somit Geschichte lebendig werden lässt. Als Leser lernt man unter anderem Händel, Goethe und Tolstoi privat kennen und hat das Gefühl, mit ihnen in einem Raum zu sitzen.

2017 hatte mich Thomas Mann mit seinem "Zauberberg" und der Erstlektüre von "Der Tod in Venedig" so fasziniert, dass ich von dort aus eigentlich das Gesamtwerk erkunden wollte. Nach dem erneuten Lesen dieser wunderbar-tragischen Novelle tut es mir sehr leid, genau das nicht getan zu haben. Meine Eindrücke vom 1. Lesen konzentrierten sich vor allem auf die Beschreibungen Tadzios (fast schon hymnisch besungen in seiner Vollkommenheit und Schönheit). Beim 2. Lesen suchte ich nach mehr Vorausdeutungen auf den "Tod" und die sind mannigfach, zahlreich überall in den Text gestreut (allein das Wetter, das andere Erleben Venedigs, das Altern, das Reflektieren Aschenbachs!). Aus aktueller Pandemie-Situation heraus wird man sicher auch das große C. im Text nicht überlesen können, mir selbst kam es beim 1. Lesen nicht so eindrücklich vor wie jetzt im Jahre 2022. Ein absolutes Meisterstück einer Novelle!

Robert Louis Stevenson schrieb "Die Schatzinsel" für seinen Sohn, dem er oft Piratengeschichten erzählte und sie dann mit ihm nachspielte. Trotzdem ist die Schatzinsel kein Kinderbuch sondern besticht mit düster atmosphärischen Szenen, die geradezu aus einem Film stammen könnten. Einer meiner absoluten Lieblingsromane. Meisterhaft geschrieben und ein Lesespaß für alle Altersgruppen!

A short and comparatively easy-to-read British classic from 1886 about the duality of human nature. Stevenson's linguistic eloquence is a pleasure to consume!

Eine neue Übersetzung von Flauberts Education Sentimentale? Diese ist möglicherweise die beste. Die Fachwelt ist sich einig, dass Elisabeth Edl dem ironischen, spöttischen und unaufgeregten Tonfall des Originals sehr nahekommt. Die Geschichte von Frédéric Moreau, der an seiner Umwelt ebenso leidet wie an seiner Mittelmäßigkeit und Antriebsarmut, mögen einige als langatmig und handlungsarm empfinden, dabei passiert sehr viel. Nur bleibt das meiste folgenlos. Wer während der Feiertage die Zeit findet, sich darauf einzulassen, den erwartet literarischer Hochgenuss, Erkenntnisgewinn und vielleicht auch Desillusionierung.
Übrigens das Lieblingsbuch von Franz Kafka. "Wann und wo ich es aufgeschlagen habe, hat es mich aufgeschreckt und völlig hingenommen"

Jede:r von uns hat ihren/seinen liebsten Märchenkreis, nicht wahr? Den beiden Norwegern Peter Christen Asbjørnsen und Jørgen Moe ist es zu verdanken, dass im 19. Jahrhundert nach Vorbild der Brüder Grimm ein unwahrscheinlich großer Märchenschatz zusammengetragen und veröffentlicht wurde. Die Nationalromantische Phase hatte auch die Norweger:innen ergriffen und nur zu recht. Als Kenner:in der 'deutschen' Märchentexte wird man hier viele Parallelen entdecken - typische Anfangs- und Endfloskeln, magische Wesen, mehrgliedrige Kämpfe, christliche Elemente und eine manchmal etwas absurd erscheinende Zahlensymbolik.
Wenn ihr beim Thema Norwegen vor allem an dichte Wälder, Fjorde, wortkarge Menschen und Trolle denkt, dann sind das Elemente, die bereits in solchen, aus dem Mittelalter stammenden Texten tradiert werden. Literatur- und kulturhistorische Perspektiven und Sichtweisen lohnen hier, zur Anwendung gebracht zu werden.

Auf die Romane, für die Autoren den Literaturnobelpreis erhielten, bin ich immer besonders gespannt und hege vermutlich oft zu hohe Erwartungen. Hamsuns Roman "Hunger" ist eines meiner Lieblingsbücher und ich merkte, dass fast 30 Jahre Schaffenszeit dazwischen einen deutlich anderen Stil beim Autor zum Ausdruck brachten. Und das ist gut so - trotz allem wollte mir sein (durch den archaischen Erzählstil fast biblisch oder alttestamentarisch anmutender) Isak als Figur nicht so viel über sich erzählen. Fast 30 Jahre verfolgen wir ihn und seine kleine Familie mitten im Ödland, die in die Selbstversorgung geht. Es wird selten kommuniziert, das Gesetz umgangen und die Modernität kritisch beäugt (Telegrafenmasten, wofür denn dies moderne Gerät hier?). Das einfache Bauernleben fängt der Autor zwischen endloser Plackerei und malerischem Idyll ein. Nichtsdestotrotz hätten es gern 200 Seiten weniger sein dürfen. Einige Raffungen mehr und meine Zufriedenheit wäre gestiegen. Das Kapitel über Schwangerschaften, Fehlgeburten und Kindstötung war ein wunderbar Emanzipiertes. Bitte mehr davon, Herr Hamsun! Ich las diese kleine Bauern-Chronik nicht ungern, aber Hamsun überzeugte mich definitiv bereits mit anderen Romanen.

Ein visionäres, klangvolles und zudem gut verständliches Theaterstückt bringt der jungen Lorraine Hansberry im Jahre 1959 den Erfolg am Broadway, als 1. Woman of Color. Ihr wichtigstes Werk, das James Baldwin als eine der realistischsten Abbildungen einer schwarzen Familie in den USA bezeichnet hat, dreht sich rundum die Youngers. Eine fast gewöhnliche Familie, in der nun ein Check über 10,000 $ erwartet wird, an die jede:r einen materiellen oder freiheitlichen Wunsch knüpft. Alle Familienmitglieder sind denkbar unterschiedlich gesinnt, man jagt den Träumen nach, fühlt sich aber vom Leben enttäuscht, ausgelaugt und abgehängt. Die winzige Wohnung ist für 5 Personen nicht geeignet, die Generationen, Eheleute und Geschwister reiben sich aneinander auf und kommen zu keinem Kompromiss. Missverständnisse, Identitätsfragen und den Kampf gegen schwelenden Rassismus lesen wir aus allen Szenen heraus, die perfekt aufeinander abgestimmt sind. Gerade Walter Lee in seiner Verzweiflung erinnerte mich stark an Willy Loman aus "Tod eines Handlungsreisenden" von Arthur Miller, das 10 Jahre zuvor entstand. Hansberry reiht sich mühelos in die großen amerikanischen Dramatiker:innen ihrer Zeit ein.

Autor/in

Gautier, Théophile

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Author: Francesca Jacobs Ret

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